Was ist die PEP?
PEP steht für Post-Expositionsprophylaxe. Es ist eine vorsorgliche Behandlung nach einer möglichen HIV-Exposition, um eine Infektion zu verhindern.
Diese Behandlung soll verhindern, dass sich das Virus im Körper vermehren und festsetzen kann.
Die PEP besteht aus einer Kombination von drei Wirkstoffen gegen HIV, die für etwa vier Wochen eingenommen wird.
Notfall
Die PEP ist eine Notfallmaßnahme und kann eine HIV-Infektion bei frühzeitigem Einsatz relativ sicher verhindern.
Wenn ein hohes Risiko für eine HIV-Infektion in den letzten 48 Stunden bestand, sollte keine Zeit verloren werden.
Die Indikation für eine PEP sollte am besten durch eine Schwerpunktpraxis geprüft werden.
Sexuell
Bekannte HIV-Infektion:
PEP wird empfohlen nach ungeschütztem Anal- oder Vaginalverkehr, wenn die Viruslast mehr als 1000 Kopien/ml beträgt oder der Behandlungsstatus unbekannt ist.
Unbekannter HIV-Status:
PEP soll angeboten werden bei erhöhter Wahrscheinlichkeit einer unbekannten oder nicht behandelten HIV-Infektion, z.B. bei Männern, die Sex mit Männern haben, oder bei Personen aus Regionen mit weiter HIV-Verbreitung.
Medizinisch
PEP wird angeboten, wenn medizinisches Personal sich mit einer Spritze oder einem anderen Instrument verletzt, das zuvor mit HIV-haltigem Blut in Kontakt gekommen ist.
Auch bei Kontakt zwischen Schleimhäuten oder nicht intakter Haut und Flüssigkeiten mit hoher Viruskonzentration soll eine PEP angeboten werden.
Drogen
PEP wird empfohlen, wenn Spritzbesteck, das mit HIV-haltigem Blut in Kontakt gekommen ist, von mehreren Drogengebrauchenden benutzt wird.
Ist der HIV-Status nicht bekannt, soll sie angeboten werden. Auch nach tiefen, blutigen Biss- und Schnittverletzungen kann eine PEP notwendig sein.
Wann nicht?
Nach ungeschütztem Verkehr mit einer Person, deren HIV-Status unbekannt ist, aber nicht einer Gruppe mit hoher HIV-Prävalenz angehört.
Nach ungeschütztem Verkehr mit einer HIV-positiven Person, deren Viruslast unter 50 Kopien/ml liegt.
Nach Oralverkehr (das HIV-Risiko ist extrem gering).
Bei versehentlicher Stichverletzung an einer herumliegenden, gebrauchten Spritze.
Wie schnell?
PEP sollte so schnell wie möglich begonnen werden – am besten innerhalb von zwei Stunden, maximal bis 48 Stunden.
Ob eine PEP nach Ablauf von 48 Stunden noch wirkt, ist fraglich.
Die Leitlinie spricht von maximal 72 Stunden, aber je früher, desto besser.
Wo?
Nur spezialisierte Krankenhäuser und Arztpraxen kennen sich mit der PEP aus. Informationen zur PEP gibt es unter
Namen und Adressen von geeigneten Anlaufstellen finden sich unter
Tagsüber ist die PEP auch in HIV-Schwerpunktpraxen erhältlich.